Jeder ist anders
DU BIST OK!

Mr. und Mrs. Normalo gibt es nicht. Jeder hat seine Eigenarten und ist irgendwie anders. Auch Menschen mit ADHS. Und das sind übrigens mehr als Du denkst. Etwa einer von 20 Menschen leidet daran. Also bist Du mit Deiner ADHS nicht allein!

ADHS und Sucht

ADHS UND SUCHT

ADHSler sind tendenziell stärker suchtgefährdet als andere Menschen. Woran das liegt, wie Du einer Sucht präventiv entgegenwirkst und wo Du weitere Hilfe bekommst – das alles und noch viel mehr erfährst Du hier! >>>

ADHS trifft Pubertät

ADHS TRIFFT PUBERTÄT

Die Pubertät verändert Körper und Geist – und auch Deine ADHS. Was mit Dir passiert und wie Du mit der neuen Situation klar kommst
erklären wir Dir hier! >>>

Sport und ADHS

SPORT UND ADHS

Beim Sport kannst Du überschüssige Energie loswerden. Das kann sogar helfen, dass Du Dich danach besser konzentrieren kannst. Wie,
das erfährst Du hier >>>

ADHS – Mach dich schlau!

MACH DICH SCHLAU!

ADHS – was ist das? Wie kann man es behandeln? Antworten auf solche Fragen
findest Du hier >>>

Sucht –
Was ist das überhaupt?

Als Sucht bezeichnet man das starke, zwanghafte Verlangen danach, etwas zu konsumieren oder etwas zu tun. Wird dieses Verlangen nicht befriedigt, treten Entzugserscheinungen auf: Man wird nervös, unzufrieden, aggressiv oder körperlich beeinträchtigt. In den meisten Fällen führt der Konsum eines Suchtmittels zu einer Toleranz, das heißt: Man brauch immer mehr, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Experten sprechen dann von einer Suchtspirale, bei der man zunehmend die Kontrolle über seinen Konsum verliert. Konsum ist also nicht gleich Sucht, der Weg vom einen zum anderen aber oft schleichend.

Sucht und ADHS –
Eine gefährliche Kombi?

Bei ADHS stehen dem Gehirn nicht genügend Dopamin und Noradrenalin zur Verfügung. Das sind die Botenstoffe, die in Deinem Kopf die wichtigen Signale von A nach B übertragen. Klappt das nicht richtig, gehen zum Beispiel Konzentration und Motivation flöten. Übeltäter des Ganzen ist ein sogenanntes Transporterprotein. Eigentlich sollte es dafür sorgen, dass die Botenstoffe genau dort hinkommen, wo sie hingehören. Stattdessen pumpt es die Botenstoffe einfach zurück in die Nervenzellen.

Erhöhtes Suchtrisiko
Viele Suchtmittel, darunter Nikotin, Alkohol und Cannabis, entfalten eine ähnliche Wirkung im Gehirn wie Dopamin – und das ganz ohne Transporterprotein. Entsprechend erfreuen sich legale und illegale Rauschmittel heute großer Beliebtheit bei Jugendlichen mit ADHS, weil sie einen vermeintlich positiven Einfluss auf die Symptome haben. Schleichend öffnet sich so der Weg in die Sucht, denn bei Rauschmitteln brauchst Du – langsam aber sicher – immer mehr Substanz für dieselbe Wirkung. So wirst Du abhängig, ohne es wirklich zu merken; besonders, wenn Dir dank ADHS ohnehin der Kopf quer steht oder die Symptome Deiner ADHS eine Sucht begünstigen.

ADHS und Sucht –
Was passiert in meinem Kopf?

Wenn wir ein Bedürfnis befriedigen, stimulieren wir damit das Belohnungssystem unseres Gehirns – und das fühlt sich gut an. Ohne Belohnungssystem würden wir wahrscheinlich den ganzen Tag nur auf der Couch sitzen und nichts tun. Stimulieren lässt es sich über zwei Wege, die in der Grafik dargestellt sind.

Bei ADHSlern bleibt das Belohnungssystem häufig auf der Strecke – nicht nur wegen des krankheitsbedingten Dopaminmangels, sondern auch wegen den Folgen der Symptome. Stress in der Schule sowie Probleme mit Eltern und Freunden geben wenig Anlass für Freude und Zufriedenheit. Wenn ADHSler einmal damit anfangen, den Umweg zu nutzen, sind sie deshalb tendenziell stärker suchtgefährdet als „Normalos“. Darüber hinaus stimulieren Drogen unser Belohnungszentrum bis zu zehnmal stärker als natürliche Erlebnisse. Sie sind deshalb ein starker Motivator, machen aber auch eher süchtig.

Was passiert im Kopf

ADHS zum Einstieg –
Drogen zur Selbstmedikation?

Statistisch gesehen greifen ADHSler nicht nur häufiger zu Drogen, sondern auch früher. Der Erstkontakt findet dabei aus verschiedenen Gründen statt, zum Beispiel Neugier, der Suche nach einem Kick oder aus einem unüberlegten Affekt heraus – alles Verhaltensmuster, die bei ADHS-Betroffenen schon im Kindesalter stärker ausgeprägt sind.

Weil’s wirkt
Oft dient der Konsum aber auch der Selbstmedikation. Interessanterweise wirken manche Drogen bei ADHSlern nämlich ganz anders als bei „Normalos“. Viele Süchtige mit ADHS berichten zum Beispiel, dass Kokain sie nicht in einen hemmungslosen Rausch versetzt, sondern ihre Konzentration und Leistungsfähigkeit verbessert. Weil die Effekte von Rauschmitteln bei ADHSlern oft unvorhersehbar sind, ist eine Einnahme aber auch deutlich riskanter. Durch den unmittelbar positiven Effekt bei Konsum geraten die Langzeitfolgen oft in Vergessenheit – doch die haben es gerade bei ADHSlern oft in sich.

Drogen zur Selbstmedikation?

ADHS-Medikamente –
Kann man davon süchtig werden?

Eine berechtigte Frage, auf die es aber noch keine eindeutige Antwort gibt: Forscher und Ärzte sind sich schon seit vielen Jahren uneinig, ob von ADHS-Medikamenten eine Suchtgefahr ausgeht oder nicht. Fakt ist: ADHS-Medikamente stimulieren das Belohnungszentrum im Gehirn – die zentrale Voraussetzung für das Suchtpotenzial einer Substanz. Fakt ist aber auch: Klinische Studien belegen, dass eine medikamentöse Behandlung sogar eine suchtvorbeugende Wirkung hat. Die Meinung der Forscher: Weil Medikamente die Symptome der ADHS lindern, tragen sie zu einem besseren Lebensgefühl bei – und reduzieren so das Verlangen nach anderen Substanzen. Unabhängig vom aktuellen Stand der Wissenschaft, solltest Du Deine Medikation in professionelle Hände geben: Dein Arzt oder Therapeut hilft dir gerne bei allen Fragen zu Dosis, Wirkungen und Nebenwirkungen.

ADHS-Medikamente

Die vielen Gesichter der Abhängigkeit –
Welche Süchte gibt es?

Grundsätzlich unterscheidet man substanzgebundene und nicht substanzgebundene Süchte. Im ersten Fall ist man abhängig von bestimmten legalen oder illegalen Stoffen und Substanzen, zum Beispiel Nikotin, Alkohol, Gras, Zucker oder Medikamenten. Im zweiten Fall besteht eine Abhängigkeit nach bestimmten Verhaltensweisen.

Dazu zählen zum Beispiel Spielsucht, Internetsucht oder Sexsucht. Diese Verhaltensweisen führen – genauso wie manche Drogen auch – zu einer vermehrten Ausschüttung von Dopamin im Gehirn. Das führt zu Freude und Ekstase, und kann sich unter Umständen ebenfalls zu einer Abhängigkeit entwickeln.

Suchtarten

Sucht-Übersicht –
Besondere Wirkung mit ADHS?

In den folgenden Boxen findest Du eine Übersicht über bekannte und weniger bekannte Süchte und Drogen, den jeweiligen Suchtverlauf, Ausprägungen, Entzugserscheinungen und Besonderheiten bei ADHS.

Illegale Drogen

Cannabis

Cannabis ist die in Deutschland am meisten konsumierte illegale Droge. Sie wird in der Regel in Form von Marihuana (getrocknete Blüten der Cannabispflanze) oder Haschich (Harz aus den Blütenständen) geraucht. Auf diesem Wege setzt die Wirkung sehr schnell ein und erreicht nach 15 Minuten ihren Höhepunkt, danach klingt sie über zwei bis drei Stunden ab. Welche Effekte Cannabis hat, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Entspannung und Wohlbefinden gehören ebenso dazu wie eine niedergedrückte Stimmung, Unruhe, Angst und Wahnvorstellungen.

Im Vergleich zu anderen Drogen ist das Suchtpotenzial vergleichsweise gering, weil die Entzugserscheinungen nicht so stark sind wie zum Beispiel bei Nikotin, Alkohol oder Heroin. Insbesondere mit einer ADHS ist trotzdem Vorsicht geboten – auch, wenn medizinisches Cannabis in manchen Fällen die ADHS-Symptome lindert. Die Droge lädt quasi ein zur unkontrollierten Selbstmedikation und eröffnet dabei vielen den Weg zu anderen, weitaus gefährlicheren Substanzen.

Icon Cannabis

Nach aktuellen Einschätzung des zentralen ADHS-Netzes überwiegen die gesund- heitlichen Risiken den Nutzen von Cannabis in der ADHS-Therapie „eindeutig“ – und eine Wirksamkeit ist nicht empirisch belegt.

Ecstasy

Bei Ecstasy handelt es sich um eine synthetische illegale Droge, die in Form von Pillen konsumiert wird. Es gibt zwar einen Hauptwirkstoff, in den meisten Fällen bestehen die Pillen jedoch aus einem wilden Mix aus Amphetaminen, Koffein und anderen psychoaktiven Substanzen. Die Wirkung ist deshalb unvorhersehbar und reicht vom absoluten Stimmungshoch bis zum absoluten Stimmungstief. Problematisch – mitunter sogar lebensgefährlich – sind außerdem die möglichen Nebenwirkungen: Schwindelgefühl und Übelkeit, Herzrasen, Depression und Kreislaufkollaps, um nur ein paar zu nennen.

Der menschliche Körper gewöhnt sich zügig an die Wirkstoffe von Ecstasy. Im Vergleich zu anderen Drogen braucht es deshalb schon früh eine Dosissteigerung, um dieselbe Wirkung zu erzielen. Für Menschen mit ADHS sind zusätzlich die Langzeitwirkungen von Ecstasy kritisch: Der Konsum der Droge beschädigt die Kontaktstellen zwischen den Nervenzellen, was die Symptome der ADHS auf lange Sicht womöglich noch verschlimmert.

Icon Ecstasy

Ecstasy-Pillen sind oft kunterbunt, haben lustige Formen und Prägungen – und sehen deshalb sehr harmlos aus. Form und Farbe sind jedoch kein Indiz für die Qualität.

Legal Highs

Legal Highs ist der Szenebegriff für Pulver, Tabletten, Kräuter oder Kapseln, die aus psychoaktiven Substanzen bestehen. Sie werden häufig als Räuchermischungen, Badesalze oder Reiniger verkauft, um die Konsumabsicht zu verschleiern. Sie sind besonders gefährlich, weil ihre chemische Struktur oft manipuliert wird. Häufig dient die angebliche Wirksubstanz (zum Beispiel getrocknete Pflanzenteile) auch nur als Trägerstoff für die eigentliche Droge. Was wirklich drin steckt, weiß dann nur der Mixer.

Aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Substanzen lässt sich nicht pauschal sagen, welche Wirkung oder welche Risiken von Legal Highs ausgehen – egal ob mit ADHS oder ohne. Herzrasen, Kreislaufprobleme, Angstzustände, Muskelkrämpfe und Bewusstlosigkeit scheinen jedoch laut Konsumenten die gängigsten unerwünschten Effekte zu sein.

Icon Legal Highs

Spice, Ivory Wave, Flakka und Mexxy: Legal Highs klingen harmlos, sind sie aber nicht. Und im Gegensatz zu den „bekannten“ Drogen, weiß kein Arzt, was drin ist: Das macht die Behandlung in der Notaufnahme tückisch.

Halluzigonene

Halluzinogene sind psychoaktive Substanzen, die tief ins Bewusstsein eingreifen und das Denken, Fühlen sowie die Wahrnehmung stark beeinflussen. Zu den bekanntesten Vertretern gehören LSD, Zauberpilze und Angel Dust. Typisch für die Wirkung dieser Drogen sind ein verändertes Erleben von Raum und Zeit, einhergehend mit einer Art Sinneserweiterung.

Im Hinblick auf die ADHS kann ein Konsum von Halluzinogen gefährlich sein, weil der Rauschverlauf sehr stark von der Person und der jeweiligen Situation abhängig ist. Die Einnahme bei depressiver Stimmung kann dann zum Beispiel zu Panikattacken führen. In diesem Zusammenhang entstehen gefährliche Situationen – nicht durch die Droge selbst, sondern durch die mit dem Konsum einhergehende veränderte Wahrnehmung der Realität.

Icon Halluzigonene

Halluzinogene können zu tiefgreifenden seelischen Veränderungen führen, die sich nicht mehr rückgängig machen lassen. Am schlimmsten ist wohl das „Hängenbleiben“. Dabei lässt zwar die Wirkung des Halluzinogens nach, nicht jedoch der Rausch: Der Konsument bleibt in einer dauerhaften Psychose gefangen.

Crystal

Crystal ist eine illegale Psycho-Droge, die extrem abhängig macht. Und das schon nach kurzem Konsum. Die Basis des an Eiskristalle erinnernden Pulvers ist die hochwirksame Substanz Meth-Amphetamin, vermischt mit diversen, meist unbekannten Füllstoffen. Je nachdem wie Crystal genommen wird, sorgt es schon nach wenigen Sekunden für ein euphorisches Hochgefühl, das bis zu 20 Stunden andauern kann – wenn es nicht vorher zu einer lebensgefährlichen Überdosis kommt.

Auch die Langzeitfolgen sind verheerend, zumal der Konsum schnell gesteigert werden muss, damit Crystal weiter wirkt. Direkt nach dem Rausch folgt eine Art Katerstimmung. Man wird depressiv, antriebslos oder reagiert panisch. Wird Crystal regelmäßig genommen, droht der körperliche Verfall mit alzheimerähnlichen Gehirnschäden wie Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen – Symptomen also, die eine ADHS noch verschlimmern.

Icon Crystal

Bekannt ist Crystal in der Szene auch unter den Namen Yaba, Glass, Ice, Hard Pep und Piko. Crystal ist nach Cannabis die zweithäufigste Droge in Deutschland, jedoch wesentlich suchterzeugender als „Hasch“.

Legale Drogen

Alkohol

Alkohol gehört zu den am meisten konsumierten legalen Drogen auf der Welt, in Deutschland gilt er neben Koffein und Nikotin als Volksdroge. In geringen Mengen sorgt er im Gehirn für die Freisetzung von Dopamin, was sich positiv auf die Symptome der ADHS auswirkt. In großen Mengen führt Alkohol jedoch zu starken Wahrnehmungs- und Koordinationsstörungen oder gar Bewusstlosigkeit. Das Suchtpotenzial von Alkohol ist vor allem aufgrund seiner flächendeckenden Verfügbarkeit und der Normalität des regelmäßigen Konsums sehr hoch. Die Sucht kommt daher nicht von heute auf morgen, sondern verstärkt sich über Jahre hinweg unbemerkt. Die Langzeitfolgen sind dramatisch und umfassen zum Beispiel körperliche und psychische Probleme bis hin zu Depressionen und Selbstmordgedanken.

Für ADHSler ist in Sachen Alkohol vor allem die enthemmende Wirkung zu bedenken. Wer durch sein Störungsbild ohnehin zu leichtsinnigem Verhalten neigt, wird – beflügelt durch den Alkohol – vielleicht vermehrt Entscheidungen treffen, die er oder sie später bereut. Ungewollte Schwangerschaften sind in diesem Zusammenhang keine Seltenheit.

Icon Alkohol

Alkohol zum „Warmwerden“, und später dann die „echten Drogen“. Der kombinierte Konsum kann die Wirkung einzelner Drogen verstärken oder unvorhersehbar verändern.

Nikotin

Nikotin ist der Hauptwirkstoff der Tabakpflanze. Es hat sowohl entspannende als auch anregende Effekte, die von der Menge und der jeweiligen Situation abhängen. Bei Stress wirken Zigaretten in der Regel beruhigend, weshalb die „Raucherpause“ – im Gegensatz zur „Bierpause“ – heute gesellschaftlich akzeptiert ist. Genau wie bei Ecstasy entwickelt der Körper zügig eine Toleranz gegen Nikotin, weshalb das Suchtpotenzial von Zigaretten sehr hoch ist. Aber auch psychische Aspekte, wie zum Beispiel das Verknüpfen des Rauchens mit positiven Erinnerungen, spielen bei der Suchtentwicklung eine große Rolle.

Neben Cannabis sind Zigaretten für viele ADHSler das Mittel der Wahl gegen ihre Symptome. Der Konsum von Nikotin führt zur Ausschüttung von Dopamin, was Konzentration, Motivation und Leistung wieder in Fahrt bringt. Dem gegenüber stehen jedoch schwerwiegende Entzugserscheinungen und natürlich gesundheitliche Auswirkungen, wie zum Beispiel schlechte Zähne und ein erhöhtes Krebsrisiko.

Icon Nikotin

Shisha-Pfeifen und E-Zigaretten sind beliebte Glimmstängel- Alternativen, doch keinesfalls gesünder: Beim Rauchen einer Wasserpfeife werden mehr Nikotin und Schadstoffe aufgenommen als bei normalen (filterlosen) Zigaretten; bei E-Zigaretten werden verdampfte Flüssigkeiten inhaliert, die keinerlei Regulierung oder Qualitätskontrolle unterliegen und häufig giftige sowie krebserregende Substanzen erhalten.

Medikamente

Für Medikamente gelten besondere Regeln und Grundsätze, die im Arzneimittelgesetz festgeschrieben sind. Viele sind zum Beispiel rezeptpflichtig, müssen also von einem Arzt oder Therapeuten verschrieben werden. Dazu gehören unter anderem Opiate, bestimmte Schlafmittel, aber auch ADHS-Medikamente. Bei korrekter Einnahme von ADHS-Medikamenten besteht – wenn überhaupt – nur ein geringes Suchtpotenzial. Je nach Ausprägung des Störungsbildes entwickeln ADHSler aber auch ein Interesse an anderen Medikamenten, zum Beispiel Antidepressiva oder Valium bei sehr starken Stimmungsschwankungen oder depressiven Phasen. Ob von solchen Medikamenten eine Suchtgefahr ausgeht, lässt sich nicht pauschal beantworten. In jedem Fall wäre es aber besser, bei Symptomen, die mit ADHS-Medikamenten nicht zu begrenzen sind, deinen Arzt oder Therapeuten aufzusuchen.

Icon Medikamente

Etwa 1,9 Millionen Menschen in Deutschland sind abhängig von Medikamenten. Die meisten davon nach beruhigenden Substanzen und Schlafmitteln. Medikamentensucht ist damit die zweithäufigste Form der Abhängigkeit – hinter Tabak auf Platz 1 und vor Alkohol auf Platz 3.

Naturdrogen

Bei Naturdrogen handelt es sich um Inhaltsstoffe verschiedener Pflanzen, zum Beispiel aus der hawaiianischen Holzrose oder einer bestimmten Salbeisorte. Grundsätzlich sind nicht alle Naturdrogen legal, manche unterliegen bereits dem Betäubungsmittelgesetz. Die meisten sind jedoch verhältnismäßig einfach aus dem Internet zu beziehen, was sie aber nicht weniger gefährlich macht. Problematisch ist der naturbedingt schwankende Gehalt an Wirkstoffen; noch problematischer der naturbedingt schwankende Gehalt an Giftstoffen.

Letztendlich sorgen alle Naturdrogen für eine Art Sinneserweiterung (ähnlich LSD) – die schwankenden Wirkstoffe machen jedoch jeden Trip zu einem Sprung ins Blaue. Für viele liegt genau darin der Reiz. Wie gut jemand die Reise in fremde Welten verarbeitet, hängt von der Veranlagung und dem allgemeinen psychischen Zustand ab. Manch einer verletzt sich „nur“ im Rausch, manch anderer bleibt auf seinem Trip hängen – und entwickelt eine psychische Erkrankung, die noch viele Jahre Bestand hat.

www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-332007/der-gruene-kick/

Icon Naturdrogen

Viele der pflanzlichen Inhaltsstoffe von Naturdrogen zeichnen sich durch ein erhebliches toxisches Potenzial aus. Hierzulande verfügen etwa 60 Pflanzen und Pilze über eine mehr oder weniger berauschende Wirkung.

Nicht substanz­gebundene Drogen

Internet

Ob es sich bei der Internetsucht um eine eigenständige Sucht handelt, ist unter Experten noch sehr umstritten. In der Regel ist nämlich nicht das Internet an sich das Suchtmittel, sondern lediglich die Plattform für das Ausleben anderer Abhängigkeiten, zum Beispiel Kaufsucht, Spielsucht oder das zwanghafte Recherchieren von Informationen (mehr dazu auf den folgenden Seiten). Aufgrund der Selbstverständlichkeit, mit der wir das Internet heute nutzen, bleibt eine Abhängigkeit lange unerkannt beziehungsweise entwickelt sich schleichend.

Vor allem für ADHSler, die sich ohnehin leicht ablenken lassen, kann sich das Internet zum Fass ohne Boden entwickeln. Hier was gelesen, da noch ein Video, ein bisschen Chatten – manchmal vergehen Stunden wie Minuten. Kommt das öfter vor, kann das durchaus ein Indiz für eine sich entwickelnde Sucht sein.

Icon Internet

Die Gefährdungspotenziale im Internet sind vielfältig, z. B.:

  • WhatsApp, Facebook und andere soziale Netzwerke
  • Chats, Foren, Newsgroups
  • Shoppingangebote
  • Downloadkäufe
  • Pornografie, Exhibitionismus und Cybersex
  • Exzessive Informationssuche
  • Onlinespiele

Computerspiele

Ab 2022 soll die Videospielsucht offiziell als anerkannte Krankheit gelten. Eine Diagnose ist jedoch gar nicht so einfach, sind die Grenzen zwischen Abhängigkeit und leidenschaftlichem Hobby (oder Beruf) doch recht schwimmend. Aus diesem Grund hat die Weltgesundheitsorganisation Kriterien zusammengestellt, die eine Suchtdiagnose unterstützen. Dazu zählen zum Beispiel Entzugserscheinungen, eine Toleranzentwicklung, gescheiterte Ausstiegsversuche und die Gefährdung beziehungsweise der Verlust von Freunden, Beziehungen oder Jobs.

Weil Jugendliche mit ADHS in der Regel Probleme in der Schule und beim Aufbau eines Freundeskreises haben, ist die digitale Welt häufig ein Zufluchtsort für mehr Erfolg und Anerkennung. Grundsätzlich sind Videospiele nicht zu verteufeln, ganz im Gegenteil. Sie schulen Konzentration, Koordination, Auffassungsgabe und Reaktionsgeschwindigkeit, und im Fall von Onlinespielen Zusammenhalt und Miteinander. Wichtig ist dabei jedoch, das gesunde Verhältnis zwischen digitaler und realer Welt nicht aus den Augen zu verlieren.

Icon Computerspiele

Im Hinblick auf die Realitätsflucht haben besonders MORPGs (Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiele) ein hohes Suchtpotenzial. Sie sind ausschließlich über das Internet spielbar und bieten dem Spieler eine persistente, rund um die Uhr verfügbare Spielwelt.

Shoppen/Sport/Sex

Auch ganz alltägliche Verhaltensweisen können sich zu Süchten entwickeln. Abhängigkeit und Normalität unterscheiden sich dabei insbesondere durch das Ausmaß, welches das Verhalten annimmt. Wer gerne shoppt, viel Sport macht oder einen ausgeprägten Sexualtrieb hat, ist nicht gleich süchtig. Wer einkauft ohne auszupacken, Sport bis zur totalen Erschöpfung treibt und zwanghaft nach neuen Sexualpartnern sucht, hat jedoch das „gesunde Maß“ vielleicht schon überschritten.

ADHSler leben oft nach dem Motto: Höher, schneller, weiter. Der Hang zu extremen Verhaltensweisen ist also durch das Störungsbild tendenziell vorprogrammiert. Das heißt natürlich nicht, dass du nach einmal Joggen in die Abhängigkeit rutschst. Im Zweifelsfall kann es für Dich aber zum Beispiel Sinn machen, ein Tagebuch zu führen, und so das Ausmaß deines Verhaltens im Blick zu behalten.

Icon Shoppen/Sport/Sex

Sport ist ein gutes Mittel, um sich vor einer Sucht zu schützen – kann aber auch selbst zur Sucht werden, wenn er übermäßig als Ventil für Probleme missbraucht wird.

Essstörungen

Erkrankungen wie Magersucht, Bulimie und Essanfälle haben in den letzten Jahren merklich zugenommen. Unser modernes, von den Medien posauntes Schönheitsideal, hat dazu sicher seinen Beitrag geleistet. Betroffen sind vor allem Mädchen und junge Frauen, aber auch Jungs und Männer leiden unter Essstörungen. Das Gefühl, zu dick zu sein, sowie ein schlechtes Selbstbewusstsein und mangelnde Anerkennung sind oft der Einstieg in die Essstörung. Eine Diät ist dabei aber noch lange keine Sucht. Diese zeichnet sich erst ab, wenn Abführmittel oder Appetitzügler eingenommen werden, um nicht zu viel „anzusetzen“. Erbrechen und zwanghafte sportliche Betätigung nach dem Essen sind ebenfalls Anzeichen einer Essstörung.

Zusammen mit einer ADHS bedingen vor allem das tendenziell geringe Selbstwertgefühl und die hohe Empfindlichkeit gegenüber Stress die Entstehung einer Essstörung. Die gute Nachricht: Im Gegensatz zu einer voll ausgeprägten Essstörung lässt sich eine ADHS-bedingte Essstörung therapeutisch gut und erfolgreich behandeln. Die schlechte Nachricht: Viele ADHSler bringen ihre Essstörung überhaupt nicht oder erst viel zu spät zur Sprache, weil sie sich dafür schämen.

www.helga-simchen.info/Essstoerungen-und-ADHS

Icon Essstörungen

Etwa 30 % der weiblichen Jugendlichen mit AD(H)S leiden unter Essstörungen als Begleit- oder Folgeerscheinung.

Legal, illegal –
Welche Strafen gibt es für Drogenbesitz und Co.?

Der Besitz illegaler Drogen ist zwar das kleinste mögliche Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz, aber natürlich nicht straffrei. Ab einer gewissen Menge droht eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder eine satte Geldstrafe. Bei geringen Mengen wird der Besitz in der Regel strafrechtlich nicht verfolgt – welche Menge noch als gering gilt, ist von Bundesland zu Bundesland und von Droge zu Droge verschieden. Für Cannabis zum Beispiel liegt der Grenzwert zwischen 6 und 15 Gramm. Bei Kokain sind es 5 Gramm, bei Heroin sogar nur 1,5. Ob Du strafrechtlich belangt wirst, hängt aber immer auch davon ab, wie oft Du schon erwischt wurdest!

Hast Du mal ne Tüte?
Anders sieht es aus bei Anbau, Herstellung und Handel. Hier gibt es grundsätzlich keine „Freimenge“. Vor allem beim Handel ist der Gesetzgeber sehr strikt und verfolgt alles, was die Verbreitung von Drogen ermöglicht oder fördert. Dazu gehören nicht nur der Verkauf, sondern auch das Überbringen, das Weiterverkaufen ohne Gewinn und sogar das Eintreiben von Geld. Die Ausrede „Das ist nicht für mich, sondern für jemand anderen“ kann Dich deshalb in größere Schwierigkeiten bringen, als die, in denen Du ohnehin schon steckst.

Legal gleich straffrei?
Bei legalen Drogen handelt es sich um Rauschmittel, die Du ab dem gesetzlich festgelegten Mindestalter kaufen und konsumieren darfst. Dazu gehören zum Beispiel Alkohol, Nikotin und bestimmte rezeptfreie Medikamente. Die Mehrheit dieser Drogen ist gesellschaftlich akzeptiert, was jedoch ihr Suchtpotenzial nicht schmälert. Zwar mag der Konsum straffrei bleiben, nicht aber die Folgen des Konsums: Wer betrunken Auto fährt, Menschen verletzt oder andere Dummheiten begeht, muss mit einer Strafe rechnen. Besonders das Autofahren unter Alkoholeinfluss wird in Deutschland hart bestraft, denn es gefährdet nicht nur die eigene Person, sondern auch das Leben anderer Menschen. Leider unterschätzen viele Jugendliche und Erwachsene den Einfluss von Alkohol auf ihren Körper (und ihre Fahrtüchtigkeit!), weshalb Alkoholkonsum für etwa ein Viertel aller Verkehrstoten in Europa verantwortlich ist.

Strafen für Drogenbesitz

ADHS und
SUCHT

In Deutschland gelten etwa 20 Prozent der Bürger als süchtig.1 Unter den Menschen mit ADHS sind es sogar 50 Prozent. 2 Keine rosigen Aussichten, aber noch lange kein Grund, sich abzuschreiben! Warum gerade ADHS eine Sucht begünstigt, wie Du Dich gegenüber einem Suchtrisiko selbst stark machen kannst – über das und vieles mehr informieren Dich die folgenden Seiten.

1 www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/sucht-und-drogen.html; Abruf August 2019
2 www.adhs-deutschland.de/Home/Begleitstoerungen/Sucht/ADHS-und-Sucht.aspx; Abruf August 2019

Sucht – Was ist das überhaupt? Sucht und ADHS – Eine gefährliche Kombi? ADHS und Sucht – Was passiert in meinem Kopf? ADHS zum Einstieg – Drogen zur Selbstmedikation? ADHS-Medikamente – Kann man davon süchtig werden? Die vielen Gesichter der Abhängigkeit – Welche Süchte gibt es? Sucht-Übersicht – Besondere Wirkung mit ADHS? Legal, illegal – Welche Strafen gibt es für Drogenbesitz und Co.?

Gib Sucht keine Chance –
Tipps und Übungen zur Suchtprävention

Für ADHSler ist die beste Suchtprävention, ihre ADHS in den Griff zu kriegen. Dabei können Dir nicht nur das Therapieangebot Deines Arztes oder Therapeuten und Medikamente helfen. Auch Du kannst einen wichtigen Beitrag dazu leisten, indem Du Deine Persönlichkeit stärkst. Denn: Wer gelernt hat, wie man Probleme und Schwierigkeiten eigenständig bewältigt, ist grundsätzlich weniger suchtgefährdet und übernimmt die Verantwortung für sein Handeln. Folgende Übungen können Dich dabei unterstützen:

Der tägliche Glücks-Boost

Das Belohnungssystem unseres Gehirns versucht, sich an positive Gefühle zu erinnern, um diese erneut zu erleben. Über diesen Weg hilft es uns schon seit Jahrtausenden dabei, herauszufinden, was uns gut tut. Mit einem Glücks-Tagebuch kannst Du Deinem Kopf dabei auf die Sprünge helfen: Schreibe jeden Abend drei Erlebnisse auf, die Dich an diesem Tag glücklich gemacht haben – egal ob ein Erfolg, ein lautes Lachen oder ein leckeres Essen. Durchs Aufschreiben schenkst Du Deinen Glücksgefühlen mehr Aufmerksamkeit und kurbelst Deine Dopamin-Ausschüttung an.

Mein Glücks-Tagebuch

Tag  __  __  _____
Das war heute ein positives Erlebnis:  _____________
Das hat mich heute glücklich gemacht:  _____________
Heute bin ich dankbar für:  _____________

Liebe Dich selbst

Dein Selbstwertgefühl und die Art, wie Du mit Dir selbst umgehst, haben einen riesigen Einfluss auf Dein gesamtes Lebensgefühl. Wer sich selbst gut findet, verspürt auch weniger das Bedürfnis, seinem Dasein mithilfe von Drogen zu entfliehen. Schnapp Dir deshalb einen Zettel und schreib auf, welche positiven Eigenschaften Du hast. Bist Du besonders kreativ? Sehr fürsorglich? Oder vielleicht eine Sportskanone? Bring es zu Papier! Den fertigen Zettel legst Du neben Dein Bett. Lies ihn Dir jeden Morgen direkt nach dem Aufstehen mehrmals durch, gerne auch laut. So startest Du mit positiver Energie in den Tag.

Schenk Dir ein Lächeln

Diese Übung dauert nur eine Minute und bringt den Körper dazu, Glückshormone auszuschütten: Wenn Du morgens in den Spiegel schaust, setz‘ Dein schönstes Lächeln auf – und halte es für ca. eine Minute. Klar, am Anfang wirst Du Dir ziemlich blöd vorkommen. Aber glaub uns: Es funktioniert. Du wirst Dich wirklich besser fühlen! Du kannst die Übung natürlich auch im Lauf des Tages wiederholen und Dir so auch zwischendurch eine kleine Portion Glück genehmigen.

Konzentrier Dich auf das Positive

Zugegeben, dieser Ratschlag mag ein bisschen abgegriffen sein, aber es hängt auch immer davon ab, wie man ihn beherzigt. Auf jeden Fall hilft, im Alltag regelmäßig ganz bewusst inne zu halten, um sich folgende Frage zu beantworten: Was ist hier und jetzt schön an meinem Leben? Die Antwort auf diese Frage ist auch eine gute Basis für einen Eintrag in Dein Glücks-Tagebuch, welches wir Dir unter „Der tägliche Glücks-Boost“ vorgestellt haben.

Fit in den Tag

Dein Selbstwertgefühl hängt nicht nur davon ab, wie Du Dich geistig, sondern auch wie Du Dich körperlich fühlst. Für ein gutes Körpergefühl musst Du keine Sportskanone sein, es helfen schon wenige Minuten am Morgen. Nimm Dir deshalb nach dem Aufstehen zehn bis 20 Minuten Zeit für ein großes Glas Wasser, ein paar Bewegungs- und Dehnübungen sowie ein gesundes, ausgewogenes Frühstück.

Ein starkes Poster

Selbstvertrauen hat, wer seine Stärke kennt und weiß, wie er sie einsetzt. Genau wie das Glücks-Tagebuch hilft Dir auch ein persönliches Stärke-Poster dabei, Dir täglich Deiner Fähigkeiten bewusst zu werden. Klebe dazu ein Bild von Dir auf ein großes Blatt Kartonpapier. Um das Bild herum schreibst Du nun Deine Stärken, Fähigkeiten und positiven Charaktereigenschaften. Bitte auch Deine Freunde und Familienmitglieder darum, etwas Positives aufzuschreiben. Das fertige Poster hängst Du dann an einer Stelle auf, die Du jeden Tag siehst. Tada, schon hast Du einen täglichen Boost für Dein Selbstvertrauen.

Challenge accepted

Der Mensch neigt dazu, unangenehme Aufgaben vor sich her zu schieben. Prokrastinieren nennt das der Fachmann, und es ist ganz natürlich. Schließlich haben unangenehme Aufgaben das Potenzial, an unserem Selbstvertrauen zu nagen. Das Problem ist jedoch: Je länger wir die Aufgabe verschieben, desto mehr Gedanken und Ängste kreisen um das, was da noch kommt. Besser wäre es daher, die schlimmste Aufgabe zuallererst zu bewältigen. Stell Dich der Herausforderung! Wenn Dir die Last einmal von der Schulter fällt, beflügelt Dich das befreiende Gefühl dazu, auch die angenehmeren Aufgaben schnell und engagiert zu erledigen.

Blickkontakt suchen

Wer den Blickkontakt mit anderen Menschen meidet, fühlt sich in der Regel unsicher. Entsprechend ist es eine gute Übung für das eigene Selbstvertrauen, den Blickkontakt zu anderen aktiv zu suchen. Je bekannter Dir die Person ist, desto einfacher wird es Dir natürlich fallen. Nimm Dir deshalb vor, auch Menschen in die Augen zu blicken, mit denen Du nur ein oberflächliches Verhältnis hast (oder gar keins), zum Beispiel Deinem Vorgesetzten oder der Verkäuferin im Supermarkt. Aber Vorsicht: Zwischen Gucken und Starren vergehen oft nur ein paar Sekunden. Übertreib es nicht!

Fehler frei

Jeder Mensch macht Fehler, keine Frage. Wir unterscheiden uns jedoch stark darin, wie wir mit Fehlern beziehungsweise einem Scheitern umgehen. In der Kultur moderner Unternehmen hat es sich mittlerweile etabliert, den Mitarbeitern die Angst vor Fehlern zu nehmen. Denn nur wer keine Angst hat, einen Fehler zu machen, traut sich auch, etwas Neues auszuprobieren und aus dem potenziellen Scheitern zu lernen. Dasselbe gilt auch für die eigene Persönlichkeitsentwicklung. Lass Dich von Fehlern nicht runterziehen, sondern betrachte sie als lehrreiche Erfahrung und Chance, es beim nächsten Mal besser zu machen.

Aufrechter Gang mit starker Stimme

Das Wohlbefinden von Körper und Geist hängen stark voneinander ab. Wer es also schafft, körperlich selbstbewusst aufzutreten, wird davon auch in der Psyche profitieren. Zwei entscheidende Faktoren sind der Gang und das gesprochene Wort. Brust raus, Blick nach vorne, Füße hoch und eine kräftige Aussprache – das kannst Du im Alltag ganz leicht üben, wenn Du Dich darauf konzentrierst. Schnell wirst Du merken, dass Dich auch deine Umwelt ganz anders wahrnimmt – und das wiederum gibt deinem Selbstbewusstsein ebenfalls einen großen Schub.

Tipp: Auch ein satter Händedruck wirkt sich positiv auf Dein Selbstbewusstsein aus. Das funktioniert sogar, wenn Du Dich gar nicht 100 Prozent sicher fühlst. Denn: Dein Unterbewusstsein lässt sich durch das positive Auftreten leicht etwas vorgaukeln und schaltet automatisch auf „selbstbewusst“.

Einfach mal „nein“ sagen

Wer zehnmal „ja“ sagt, darf auch einmal „nein“ sagen. Ansonsten läuft man Gefahr, sich von anderen zu viel gefallen zu lassen. Menschen mit einem geringen Selbstbewusstsein neigen häufig dazu. Im schlimmsten Fall wirst Du ausgenutzt und kümmerst Dich mehr um die Probleme von anderen als um Deine eigenen. Das Nein-Sagen-Üben ist allerdings gar nicht so einfach. Zuerst musst Du Dir klar machen, wo Deine Grenzen liegen. Danach musst Du das schlechte Gefühl loswerden, Deinen Gegenüber durch ein „nein“ wahrscheinlich zu enttäuschen. Wenn Du das schaffst, wird Dir ein „nein“ zunehmend leichter fallen.

Ruhe im Karton

Jeder Mensch hat eine innere Stimme. Für die meisten ist es eine Stimme der Vernunft, die uns vor Dummheiten bewahrt. Für manche ist es jedoch eine Stimme extremer Selbstkritik: Dafür bist Du zu doof, das schaffst Du doch eh nicht, die anderen sind viel besser als Du – mit solchen Aussagen übertönt sie das Selbstbewusstsein. Wenn Dir das bekannt vorkommt, bleibt Dir nichts anderes übrig, als die innere Stimme stumm zu schalten. Dafür musst Du sie bewusst wahrnehmen. Wenn Du Dich also das nächste Mal schlecht oder unfähig fühlst, konzentrier Dich auf dein Innerstes. Hör Dir Deine innere Stimme an, und dreh sie dann langsam aber sicher leiser. Diese Übung erfordert viel Konzentration, bewirkt aber wahre Wunder. Je öfter Du es übst, desto leichter wird es Dir fallen, die kritische Stimme zu erkennen. Vielleicht schaffst Du es irgendwann, sie komplett auszuschalten.

Entspann dich

Stress hat einen großen Einfluss auf das körperliche und geistige Wohlbefinden. „Mal runterzukommen“ ist deshalb für viele Menschen eine Wohltat. Um das zu schaffen, musst Du nicht zu Drogen greifen. Im Folgenden findest Du ein paar Übungen, die Dir bei der körperlichen und geistigen Entspannung helfen.

Powernapping
Eine kurze Schlafphase nach dem Mittag wirkt sich nachgewiesen positiv auf das Wohlbefinden aus. Ziel des sogenannten Powernappings ist es, für 15 bis 20 Minuten zu ruhen, ohne in den Tiefschlaf zu fallen. Nach dem Aufwachen solltest Du den Kreislauf wieder in Schwung bringen, zum Beispiel durch Sonnenlicht/frische Luft oder Bewegungsübungen. Danach bist Du garantiert besser gelaunt, leistungsfähiger und konzentrierter.

Grimassen ziehen
Bei dieser kurzen Übung hältst Du die Hände vor dein Gesicht und atmest fünf- bis sechsmal ganz tief ein und aus. Danach ziehst Du hinter Deinen Händen verschiedene Grimassen, um dein Gesicht zu lockern und zu entspannen. Der Effekt überträgt sich auf den ganzen Körper.

Hüpfen und schütteln
Bewegung ist eine der schnellsten Möglichkeiten, um Stress abzubauen: Hüpfe zuerst auf der Stelle und schüttle dabei deine Schultern, Arme und Hände. Danach hältst Du inne und rollst Deine Schultern 30 Sekunden nach hinten und 30 Sekunden nach vorne. Jetzt wird wieder gehüpft und geschüttelt, bevor Du wieder inne hältst, um Deinen Kopf langsam von rechts nach links und von links nach rechts zu bewegen. Zu guter Letzt noch einmal hüpfen und schütteln.

Mit den Zehen wackeln
Wer in Stresssituationen mit den Zehen wackelt, zwingt das Gehirn dazu, weniger Energie in den Stress zu fokussieren. Die kleine aber feine Übung führt also unmittelbar zu einer körperlichen und geistigen Entspannung. Viele Menschen wackeln deshalb unter Stress ganz automatisch und unbewusst mit den Zehen. Probier’s aus!

Sei ehrlich zu Dir selbst:
Erkennungsmerkmale einer Sucht

Sucht entsteht nicht von heute auf morgen. Sie hat eine lange Vorgeschichte, die oft unbemerkt beginnt und sich schleichend entwickelt. Der Beginn einer Sucht liegt meistens in einer Art Fluchtversuch, sei es vor Misserfolg, Trauer, Einsamkeit, Schmerz oder Langeweile. Gekennzeichnet ist eine Sucht durch eine körperliche und/oder psychische Abhängigkeit. Körperlich meint, dass die Droge in den Stoffwechsel integriert wurde und ein Ausbleiben zu Entzugserscheinungen führt. Unter psychischer Abhängigkeit versteht man das unbändige Verlangen nach der Droge, welches durch die eigene Willenskraft nicht mehr kontrollierbar ist – trotz der teils schwerwiegenden sozialen und gesundheitlichen Folgen.

Körperliche Entzugserscheinungen:
Schweißausbrüche, Fieber, Muskelschmerzen, Erbrechen, Schwäche, Zittern, Kreislaufstörungen und massive Temperaturschwankungen, Gewichtsverlust/Appetitmangel, Gleichgewichtsstörungen

Psychische Entzugserscheinungen:
Unruhe, Unlustgefühle, Nervosität, Depression, Angstzustände, Gereiztheit/Aggressivität, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, Panikatacken

Darüber hinaus zeigen Süchtige und Suchtgefährdete oft ganz typische Verhaltensweisen. Sie verlieren zum Beispiel an vielen Dingen das Interesse, für die sie vorher Feuer und Flamme waren. Außerdem verharmlosen sie ihren Konsum oder behaupten, dass sie im Vergleich zu Anderen „gar nicht so viel nehmen“. Schritt für Schritt erfolgt so auch ein „Abkapseln“ von der Familie und dem Freundeskreis, das häufig damit anfängt, dass man Sachen verheimlicht oder Gespräche/Besuche vermeidet.

Solltest Du solche Verhaltensweisen und Tendenzen auch bei Dir erkennen, kann Dir eine Suchtberatung helfen. Ansprechpartner, Telefonnummern und Informationsportale findest Du unter dem Punkt „Wege aus der Abhängigkeit“.

Erkennungsmerkmale einer Sucht

Wege aus der Abhängigkeit:
Wichtige Kontaktadressen und Informationsportale

Sucht- und Drogen-Hotline
Anonym, rund um die Uhr, bundesweit: telefonische Beratung zu Sucht- und Drogenfragen für Betroffene und ihre Angehörigen
Telefon: 01805 313031

(kostenpflichtig. 0,14 €/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/Min.)

Infotelefon zur Suchtvorbeugung
der BZgA Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Telefon: 0221 892031

Großbaustelle Gehirn –
Was ist los im Kopf?

In der Pubertät verwandelt sich Dein Gehirn in eine riesige Baustelle – und bleibt das auch ein paar Jahre. In dieser Zeit verändern sich die meisten Hirnregionen, um sich auf das Erwachsensein vorzubereiten – manche schneller, andere im Schneckentempo. Der präfrontale Cortex zum Beispiel lässt sich viel Zeit. Er ist dafür zuständig, Entscheidungen zu analysieren und abzuwägen. In der Pubertät läuft er auf Standby.

Jugendliche treffen deshalb viele Entscheidungen „aus dem Bauch heraus“, sind impulsiver und handeln nach Gefühl. Die für Emotionen zuständige Hirnregion entwickelt sich nämlich recht zügig und übernimmt die Vertretung für den Cortex.

No risk, no fun?!
Das Gehirn verliert in der Pubertät etwa 30 Prozent seiner Aufnahmestationen für Glücksbotenstoffe. Was Dir vor ein paar Jahren noch den Kick gegeben hat, lässt Dich heute eiskalt. Um Glück, Spaß und Aufregung zu spüren, brauchst Du jetzt alles eine Nummer extremer. In Kombination mit Deinen impulsiven Gefühlsentscheidungen bringt Dich das vielleicht in die ein oder andere riskante Situation.

Leistung hoch 10

Mitunter könnte der Eindruck entstehen, dass das Gehirn in der Pubertät alles andere als funktionstüchtig ist. Genau das Gegenteil ist jedoch der Fall: Zwar bringt der Umbau ein paar Herausforderungen mit sich; die Leistungsfähigkeit Deines Gehirns ist aber beachtlich: Sie steigt in der Pubertät um ein Vielfaches, weshalb Jugendliche zum Beispiel deutlich leichter Sprachen lernen als Erwachsene.

Brust, Bart, Gefühlschaos –
Kommt da noch was?

Bei Mädchen beginnt die Pubertät mit 10 oder 11 Jahren, bei Jungs zwischen 11 oder 12. Ob sie früher oder später einsetzt, hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel der eigenen Veranlagung oder einer Medikamenteneinnahme. Bei Jugendlichen mit ADHS dauert es in der Regel etwas länger. Während andere schon in die Höhe sprießen, Brust bekommen und einen Schnurrbartansatz zur Schau stellen, warten ADHS-ler noch auf die ersten Anzeichen.

Besser spät als nie!
Auch wenn’s etwas länger dauert, brauchst Du Dir um Deine körperliche Reifung keine Sorgen machen. Die Pubertät mag bei Dir zwar später einsetzen, ist aber genauso ausgeprägt wie bei Jugendliche ohne ADHS. Wachstum, Körperbehaarung, Stimmbruch – all das kommt auch auf Dich zu. Auch wenn es Dich wahrscheinlich nervt, Deinen Mitschülern und Freunden etwas „hinterher“ zu sein – ändern lässt sich das leider nicht. Am besten genießt Du die Zeit, die Du noch ein bisschen länger „Kind“ sein darfst.

Wie lange dauert’s?

Die hormonellen Veränderungen, die in Deinem Körper stattfinden, dauern in der Regel etwa zwei Jahre ab Beginn der Pubertät. Mädchen und Frauen erleben Anzeichen wie Stimmungsschwankungen häufig auch noch danach – als sogenanntes prämenstruelles Syndrom kurz vor der Periode.

Ich fühle mich ... anders –
VERÄNDERT DIE PUBERTÄT
MEINE ADHS?

Bei vielen Jugendlichen hat die Pubertät tatsächlich Auswirkungen auf die ADHS. So kann es zum Beispiel sein, dass Deine Hyperaktivität zurückgeht und Du stattdessen eine innere Unruhe und Nervosität entwickelst. Die Folge davon sind meistens Stimmungsschwankungen, die durch das Hormonchaos in der Pubertät noch verstärkt werden. Heute glücklich, morgen depri – in der Pubertät ist das also ganz normal.

Stress, Chaos, Verpflichtungen –
WAS TUN?

Stress im Jugendalter ist alles andere als selten. Kein Wunder, denn alles ist wichtig: Freunde, Beziehung, Liebe, Sex, Computerspiele. Eigentlich alles außer Schule und Verpflichtungen. Dank Aufschieberitis bleibt vieles liegen, bis es auf den letzten Drücker erledigt werden muss. Gleichzeitig ersticken viele ADHS-ler im Chaos, weil sie einfach nichts wegschmeißen können. Wer so viel unter einen Hut bekommen muss, fühlt sich ziemlich schnell gestresst.

Mal runterkommen
Um dem Stress zu entfliehen, kann eine bewusste Auszeit Wunder wirken. Das könnte zum Beispiel ein langsamer Spaziergang sein, ein bisschen Sport oder Tagebuch schreiben. Hauptsache, Du entschleunigst Deinen Alltag und gibst Körper und Geist etwas anderes zu tun. Das Chaos kriegst Du mit Notizzetteln, Listen (>>Vorlagen gibt’s hier!) und einer altbewährten Taktik in den Griff: Nimm Dir nicht gleich das große Ganze vor, sondern erledige Deine Aufgaben step by step.

Guter Stress vs. schlechter Stress

Es gibt nicht nur schlechten Stress, sondern auch guten. Der heißt Eustress. Er entsteht, wenn Aufgaben zwar anstrengend sind, aber auch Spaß machen und Dir ein Gefühl von Zufriedenheit geben. Das Gegenteil ist der Distress: Anstrengende Arbeit, kein Spaß und jede Menge Zwänge.

Jeden Tag Medikamente –
MUSS DAS SEIN?

Natürlich kann Dich niemand dazu zwingen, Medikamente gegen Deine ADHS zu nehmen. Die langjährige Erfahrung aus Forschung und Behandlung zeigt jedoch: Medikamente lindern die Symptome der ADHS und sind deshalb ein wichtiger Bestandteil der ADHS-Therapie – aber sicher nicht der einzige!

Mehr hilft mehr
Die größten Erfolge erzielen ADHS-Patienten erfahrungsgemäß in einer sogenannten multimodalen Therapie. Das heißt, Du setzt auf viele Pferde, statt auf eins, um Deine ADHS in den Griff zu bekommen. Neben Medikamenten gehören dazu Sport und Bewegung, kreatives Arbeiten oder ein Engagement in Bereichen, die Dich wirklich interessieren und begeistern. Mehr Infos zur multimodalen Therapie findest Du hier und im Booklet Vol. 1.

Alternative Meds?
Wenn Du das Gefühl hast, dass Dein Medikament nichts bringt, sprich am besten mit Deinem Arzt darüber. Beim Großteil der ADHS-ler wirken die Standard-Medikamente sehr gut. Einige wenige Patienten sprechen jedoch nicht ausreichend auf diese an. Für sie gibt es Alternativen.

Eltern –
WARUM SIND SIE SO NERVIG?

Die Zeit der Pubertät ist für alle Beteiligten nicht leicht – für Deine Eltern genauso wenig wie für Dich. Die meisten Eltern müssen Beruf, Familie und eine große Portion Verantwortung unter einen Hut bringen. All das kostet Kraft. Kein Wunder also, dass sie Dich zügeln wollen, alles abwägen, beurteilen und ständig aus ihrer Erfahrung berichten. Während Du nach Selbstverwirklichung eiferst, kämpfen Deine Eltern gegen den Kontrollverlust. Eine ziemlich komplizierte Situation.

Was tun?
In dieser Phase hilft Dir vielleicht folgende Erkenntnis: Die Beziehung zu Deinen Eltern ist ein Geben und Nehmen. Wer im Haushalt hilft und seine Hausaufgaben erledigt, genießt auch viele Freiheiten. Das klingt zwar wie ein Zugeständnis, ist aber in Wirklichkeit ein Kompromiss, der auch Dich weiterbringt. Dass die Beziehung zwischen Dir und Deinen Eltern funktioniert, braucht also vor allem eins: gegenseitiges Verständnis.

Sex, Liebe, Beziehung –
WAS WILL ICH?

Das erste Mal ist eine besondere Erfahrung für beide Geschlechter. Je offener Dein Partner/Deine Partnerin und Du euch Wünsche und Ängste anvertraut, desto schöner kann diese Erfahrung werden. Das gilt für ADHS-ler natürlich genauso wie für "Normalos". In Sachen Sexualität bilden sich bei der ADHS mitunter zwei Extreme heraus:

Der hypersexuelle Mensch kann von Sex gar nicht genug kriegen. Er hangelt von einer Liebschaft zur nächsten und verteilt seinen Samen wie ein Löwenzahn im Sturm – leider oft ungeschützt.

Der hyposexuelle Mensch ist das genaue Gegenteil und dem anderen Geschlecht gegenüber schüchtern und zurückhaltend. Stattdessen verbringt er seine Zeit mit Pornos gucken und Selbstbefriedigung. Für beide Formen der Sexualität musst Du Dich nicht schämen!

Beziehung und ADHS – wie soll das funktionieren?
Mit der Pubertät kommt auch das emotionale Interesse am anderen Geschlecht. In dieser Zeit wirst Du die ein oder andere Achterbahnfahrt erleben: Von unendlichen Glücksgefühlen bis zu tiefen Abstürzen ist alles dabei. Einige Merkmale der ADHS (z. B. die leichte Reizbarkeit) machen das Beziehungsleben zusätzlich kompliziert.

Beziehungstipps gibt’s natürlich wie Sand am Meer; im Kern zielen sie alle auf das eine ab: Mach Dir bewusst, dass jeder Mensch die Dinge ein bisschen anders sieht als der nächste. Und versuche, dafür Verständnis aufzubringen.

Drogen und ADHS –
ERHÖHTE SUCHTGEFAHR?

Grundsätzlich kannst Du nach allem süchtig werden: harte und weiche Drogen, Medikamente, Sex, Videospiele oder der Kick, etwas zu klauen. Bei Heranwachsenden mit ADHS zeigen sich (wie so oft) zwei Extreme: Entweder stehen sie Drogen sehr offen gegenüber und wollen alles ausprobieren. Oder sie haben null Interesse.

Besonders heikel wird das Thema, weil die meisten immer auf der Suche nach mehr sind. Weg von der Langeweile, hin zum Glück, schneller, höher, weiter. Auf die große Erwartung folgt die große Enttäuschung – und der unmittelbare Wunsch, die Jagd nach dem Glück wieder aufzunehmen.

Schule vs. Ausbildung –
WAS KOMMT ALS NÄCHSTES?

In der Regel ist die Schulzeit für ADHS-ler kein Zuckerschlecken. Ob Deine Motivation für die Oberstufe ausreicht, hängt von Deinen Zielen ab. Wenn Du konkrete Pläne hast, was Du mit dem (Fach-)Abi machen möchtest, fällt es Dir leichter, am Ball zu bleiben.

Der erste Job!
Das Schöne an einer Ausbildung ist: Du kannst endlich machen, worauf Du Bock hast! Vorausgesetzt natürlich, Du weißt, was Du willst. Ansonsten folgt auf die Ausbildung schnell der Ausriss und die Rückkehr ins Ungewisse. Im Gegenzug bietet die Ausbildung einen für ADHS-ler guten Rahmen: Der Tagesablauf ist geregelt, der Aufgabenbereich klar definiert und die Freizeit tatsächlich freie Zeit.

Alternativlos war gestern!
Du bist Dir wegen Schule und Beruf noch unschlüssig? Dann ist vielleicht ein freiwilliges soziales/ökologisches Jahr eine gute Idee. Die Auswahl der möglichen Tätigkeiten ist kaum zu toppen: Beim Kinderhort oder Rettungsdienst, in der Obdachlosenhilfe, in Naturschutz und Landwirtschaft oder beim Ausbuddeln archäologischer Relikte – hier kannst Du in spannende Bereiche reinschnuppern, die Du vielleicht gar nicht auf der Kette hattest.

ADHS bringt ein paar Probleme mit sich, aber auch jede Menge Stärken und Talente! >>Hier findest Du ein paar Berufe, die für ADHS-ler gut geeignet sind.

ADHS in der
PUBERTÄT

Das Hirn eine Baustelle, die Hormone auf Achterbahnfahrt: Willkommen in der Pubertät. Jetzt steckst Du mitten in der Zeit, in der sich Dein Leben auf den Kopf stellt – keine leichte Herausforderung! Wenn obendrein noch Deine ADHS mitmischt, geht’s so richtig rund. Hier gibt’s Antworten auf ein paar der vielen Fragen, die Dir aktuell im Kopf herumschwirren.

_Großbaustelle Gehirn – was ist los im Kopf? _Brust, Bart, Gefühlschaos – kommt da noch was? _Ich fühle mich … anders – verändert die Pubertät meine ADHS? _Stress, Chaos, Verpflichtungen – was tun? _Jeden Tag Medikamente – muss das sein? _Eltern – warum sind sie so nervig? _Sex, Liebe, Beziehung – was will ich? _Drogen und ADHS – erhöhte Suchtgefahr? _Schule vs. Ausbildung – was kommt als nächstes?

Alle Infos auch als kostenloses Booklet erhältlich!
Frag Deinen Arzt danach – oder Du lädst es Dir hier als PDF herunter.

Kein Job
WIE JEDER ANDERE

Bei der Berufswahl stehen ADHS-ler vor derselben Frage wie alle anderen auch: Welche Arbeit macht mir Spaß und passt zu meinen Talenten und Fähigkeiten? Jeder Mensch ist anders, weshalb es leider auch für ADHS-ler keine Pauschalantwort auf diese Frage gibt.

Am besten schreibst Du Dir deshalb zuerst auf, wie sich die ADHS bei Dir äußert (positiv!), was Dir Spaß macht und welche Fähigkeiten Du mitbringst (einen handlichen Vordruck dafür findest Du hier). Dann wirfst Du einen Blick in die folgende Liste – vielleicht gibt sie Dir ein paar brauchbare Denkanstöße für Deine berufliche Zukunft!

Berufe
für aktive Macher >>>

  • Garten- und Landschaftsbauer/-in
  • Feuerwehrmann/Feuerwehrfrau
  • Hausmeister/-in
  • Gemeindearbeiter/-in
  • Schreiner/Tischler/-in
  • Anlagentechniker/-in
  • Lackierer/Maler/-in
  • Koch/Köchin
  • Kfz-Mechatrinker/-in

Berufe
für engagierte Ruhelose >>>

  • Ergotherapeut/-in
  • Erzieher/-in
  • Jugendarbeiter/-in
  • Sozialarbeiter/-in
  • Ambulante Pflege
  • Krankenpfleger/-in

Berufe
für soziale Helfer >>>

  • Reporter/-in
  • Journalist/-in
  • Fotograf/-in
  • Kameramann/Kamerafrau
  • Lagerist/-in

Berufe
für Wortakrobaten >>>

  • Übersetzer/-in
  • Fremdsprachenkorrespondent/-in
  • Werbetexter/-in
  • Redakteur/-in
  • Drehbuchautor/-in

Berufe
für Zahlenkenner >>>

  • Ingenieur/-in
  • Architekt/-in
  • Bauzeichner/-in
  • Messtechniker/-in
  • Statiker/-in

Berufe
für handwerkliche Künstler >>>

  • Bühnenmaler/-in
  • Holzspielzeugmacher/-in
  • Keramiker/-in
  • Glasbläser/-in

Berufe
für Strukturliebhaber >>>

  • Steuerfachangestellte/r
  • Rechtsanwaltsfachangestellte/r
  • Beamter/-in im öffentlichen Dienst
  • Lebensmitteltechniker/-in
  • Laborant/-in
  • Programmierer/-in
  • Jurist

Herr der
LAGE

Stress im Alltag? Chaos im Zimmer? Keine Ahnung, was Du nach der Schule machen willst? Null problemo! Hier findest Du ein paar nützliche Tipps und Downloads, mit denen Du Alltag und Berufswahl meisterst.

Bring Ordnung in die Zeit.
Tages- und Wochenplan für Aufgaben und Termine
Pack deine Zukunft an.
Checklisten, Vorlagen und Tipps: Der Weg zu deinem Traumberuf
Einfach mal abschalten.
Vorschläge für entspannte Minuten und Stunden
Du bist gerade auf der Suche nach einer Ausbildung?
Hier findest Du jede Menge Berufe, die zu den Stärken und Talenten der ADHS passen. >>>

Selbstvertrauen
tanken

Beim Sport geht es immer darum, Ziele zu erreichen. Nicht immer muss man dafür gewinnen. Es reicht, wenn man etwas schafft, für das man noch vor ein paar Tagen zu wenig Power hatte.

Setz Dir kleine und größere Ziele. Schritt für Schritt wirst du Deine Fähigkeiten verbessern – und staunen, was Du alles schaffen kannst. Das stärkt Dein Selbstvertrauen. Nicht nur als Sportler, sondern auch im Alltag!

  • Ziele setzen
  • Erfolge erleben
  • Selbstvertrauen stärken

Motorik
trainieren

Vielen Menschen mit ADHS fällt es schwer, ihre Bewegungen richtig zu kontrollieren. Auch die eigene Kraft einzuschätzen, ist für sie nicht immer leicht. All das kann man aber trainieren. Einfach, indem man sich mehr bewegt. Dabei ist es im Grunde egal, ob Du gerne tanzt, Ball spielst, läufst, ruderst, schwimmst oder mit dem Rad fährst ... immer, wenn Du Dich bewegst, verbesserst Du auch Deine Motorik.

TIPP:
Es muss nicht gleich ein Marathon sein. Jeden Tag eine halbe Stunde bewegen, das bringt eine Menge für deine Motorik. Außerdem wirst Du dabei überschüssige Energie los – und hältst Dich zudem fit. Probier es aus!

KONZENTRATION
VERBESSERN

Warum genau das so ist, darüber streiten sich Experten. Aber in vielen Fällen verbessert sich die Konzentrationsfähigkeit von ADHS-Patienten nach dem Sport. Wichtig: Auspowern solltest Du dich nicht. Aber vor dem Lernen kann eine kleine Shuffle-Session nicht schaden!

  • Schon 20 Minuten Bewegung können die Konzentrationsfähigkeit steigern
  • Sport direkt vor Lernphasen kann sich positiv auswirken
  • Kurz bewegen, kurz erholen, dann lernen – das bringt es oft

ÄNGSTE
ÜBERWINDEN

Viele Menschen mit ADHS leiden unter Ängsten. Und auch, wenn man nicht genau weiß, warum: Durch Sport und Bewegung schaffen es viele, besser mit ihren Ängsten umzugehen.

  • 1. Bewegung und Sport sorgen für die Ausschüttung von Glückshormonen
  • 2. Glückshormone im Gehirn verbessern das Wohlbefinden
  • 3. Positiv für deinen Kopf: Ziele, die Du erreichst, schaffen Selbstvertrauen
  • 4. Geht’s dem Körper gut, geht’s oft auch dem Kopf gut
  • 5. Manche Ängste kann man beim Sport ganz direkt überwinden
  • 6. Sport macht man zusammen mit anderen. Als Team-Mitglied ist man Teil einer Gemeinschaft. Auch das stärkt das Selbstvertrauen.

SOZIALE FÄHIGKEITEN
ERWEITERN

Teamsport ist eine super Sache. Denn dabei geht es darum, gemeinsam etwas zu erreichen. Aber auch Einzelsportler sind oft in einem Verein. Oder sie sporteln mit Kumpels. Das wirkt sich positiv aus:

  • Neue Freunde finden
  • Gemeinschaft erleben
  • Vereinsleben genießen
  • Konflikte auf dem Spielfeld spielerisch lösen
  • Gemeinsame Erfolge feiern
  • Niederlagen gemeinsam wegstecken
  • Sich gegenseitig unterstützen

DREI
GOLDENE REGELN

Bewegung ist gut. Aber man sollte es nicht übertreiben. Auch wichtig: Sport alleine reicht nicht als Therapie. Vielmehr wirkt er erst richtig, wenn man ihn gemeinsam mit anderen Maßnahmen einsetzt. Mit Verhaltenstherapie, psychologischer Betreuung etc.

NUR NICHT ÜBERTREIBEN
Sich auspowern bis zum Letzten, das ist nicht unbedingt sinnvoll. Denn erstens braucht der Körper lange, um sich von Überanstrengung zu erholen. Zweitens ist es wichtig darauf zu achten, Stressfaktoren wie z.B. Beziehungsprobleme, Prüfungssituationen, Zeitnot zu reduzieren, gesundheitliche Beschwerden (z.B. Infekte) auszukurieren und keine einseitige Ernährung zuzulassen.

GEWINNEN IST NICHT ALLES
In vielen Sportarten geht es darum, der Beste zu sein. So wichtig ist das aber nicht. Konzentrier Dich lieber darauf, ob Dir Dein Sport Spaß macht. Und lass Dir den nicht verderben, wenn jemand besser sein sollte als Du. Am Ende gewinnt eben immer nur einer ...

NICHT ZU VIEL RISKIEREN
Leider können viele Menschen mit ADHS Risiken und gefährliche Situationen nicht so gut abschätzen. Wenn das auch bei Dir so ist, solltest Du Risikosportarten meiden. Mountain-Biking, Freeriding, Snowboarding, Basejumping, Freeclimbing, … oder Ähnliches zum Beispiel. Da überschätzt man sich schnell – und hat sich schnell verletzt. Das muss nicht sein, also Vorsicht!

ERNÄHRUNGS-FACTS
FÜR SPORTLER

Ein Sportler braucht Energie. Auch Flüssigkeit ist wichtig, um den eigenen Körper fit und leistungsfähig zu machen. Ein paar Tipps für Dich:

POWER-NAHRUNG
Kohlenhydrate (Nudeln zum Beispiel), Obst und Gemüse liefern Deinem Body Zucker, Mineralstoffe und Vitamine. Die brauchst Du im Alltag und beim Sport. Fett dagegen ist nicht so wichtig. Es soll maximal 30 Prozent Deiner Ernährung ausmachen.
(Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung [DGE].)

TRINKEN – ABER RICHTIG!
Wasser ist ein wunderbarer Sport-Begleiter. Am Besten ist es, wenn Du schon vor dem Sport Deine Flüssigkeitsspeicher auffüllst. Während Du Dich bewegst, kannst Du in kleinen Schlucken trinken – so hältst Du länger durch. Ideale Sport-Drinks:
• Natriumreiches, stilles Mineralwasser (Sprudel)
• Schorlen aus einem Drittel Saft und zwei Dritteln Wasser
• Perfekt: Johannisbeer- und Apfelsaftschorlen enthalten viele Elektrolyte (Mineralstoffe, Salze und Co.). Die braucht Dein Körper nach dem Sport.

ENERGIESPEICHER FÜLLEN
Wenn man Sport treibt, werden die Energiespeicher des Körpers (Glykogenspeicher) leerer. Und direkt nach dem Sport lassen sie sich – das haben viele Studien gezeigt – am besten wieder auffüllen. Zum Beispiel mit einer Mahlzeit aus leicht verdaulichen Kohlenhydraten mit ein wenig Eiweiß und Fett. Das passt:
• Power und Eiweiß: Ofenkartoffel mit Quark
• Kohlenhydrate satt: Lachsnudeln
• Vitamine und Energie: Gemüse-Lasagne
• Leckere Proteine: Steak mit Ofenkartoffeln und Gemüse
• Für zwischendurch: Ruccola-Parmesan-Schinken Sandwiches
• Dessert für Sportler: Pfannkuchen mit Füllung nach Wahl
• Power-Drinks: Milchshakes mit Früchten – Vitamine und Proteine

Bewegung
bringt's

Viele Fachleute sind sich einig: Mit Sport und Bewegung kann man bei ADHS viel erreichen. Schon zwanzig Minuten Bewegung können reichen, um Deine Konzentration zu verbessern. Sport kann außerdem das Sozialverhalten verbessern. Das heißt: Wenn Du Sport treibst, ist es gut möglich, dass Du auch besser mit deinen Freunden und Bekannten, mit Deiner Familie und mit Lehrern klarkommst.

Was Sport alles kann

Selbstvertrauen tanken Motorik trainieren Konzentration verbessern Ängste überwinden Soziale Fähigkeiten erweitern Drei goldene Regeln Ernährungs-Facts für Sportler

Alle Infos auch als kostenloses Booklet erhältlich!
Frag Deinen Arzt danach – oder Du lädst es Dir hier als PDF herunter.

Tanzanleitung –
So wird geshuffelt

Du willst lernen, wie man den Melbourne Shuffle tanzt? Dann bist Du hier genau richtig! Wir zeigen Dir die drei wichtigsten Moves, mit denen Du Dein Wohnzimmer, die Straße und die Tanzfläche in Deinem Lieblings-Club zum Rocken bringst. Schritt für Schritt lernst Du Running Man, T-Step und Spin – mit nützlichen Tipps und Variationsmöglichkeiten, die deinen Shuffle unverwechselbar machen.

RUNNING MAN

Der Running Man ist der wichtigste Schritt beim Shufflen. Flüssig getanzt erweckt er den Eindruck, der Tänzer würde auf der Stelle laufen – daher sein Name. Der Running Man sieht aber nicht nur cool aus, er verbindet auch alle anderen Shuffle-Schritte miteinander.

AUSGANGSPOSITION

Stelle einen Fuß etwas nach vorne, den anderen etwas nach hinten. Achte dabei auf einen lockeren Stand, bei dem beide Füße nach vorne zeigen. Dein Oberkörper sollte aufrecht sein, die Arme kannst Du baumeln lassen.

POSITION 1

Ziehe nun den vorderen Fuß nach hinten und gleichzeitig den hinteren Fuß auf Kniehöhe. Dein Oberkörper und Dein Standbein bilden jetzt eine gerade Linie. Das andere Bein ist leicht angewinkelt.

POSITION 2

Jetzt setzt Du das angewinkelte Bein nach vorne ab und ziehst das Standbein etwas nach hinten. Du stehst nun wieder in der Ausgangsposition des Running Mans und kannst die Schrittfolge wiederholen.

TIPPS & TRICKS

• Konzentriere Dich darauf, aufrecht und locker zu stehen. Der Körperschwerpunkt liegt beim Running Man immer in der Mitte. Lehnst Du Dich zu sehr nach vorne oder nach hinten, kannst Du Deine Beine nur schwer in Position bringen.

• Wiederhole die Schrittfolge erst ganz langsam. Es hilft, sich die beiden Schritte (gedanklich) vorzusagen, zum Beispiel „Hoch, runter, hoch, runter“ oder „1, 2, 1, 2“.

• Wenn Du die Schrittfolge beherrschst, übe den Running Man hüpfend! Das macht es Dir viel leichter, die Schritte zu verinnerlichen. Danach kannst Du versuchen, die Füße mehr und mehr über den Boden zu schleifen. So sieht Dein Running Man Schritt für Schritt flüssiger aus.

T-STEP

Der T-Step ist ein cooler Schritt, um sich lässig über die Tanzfläche zu bewegen. Zusammen mit dem Running Man bildet er die Grundlage des Melbourne Shuffles. Hast Du beide Schritte drauf, steht Deinem ersten Shuffle-Dance nichts mehr im Wege.

AUSGANGSPOSITION

Du kannst den T-Step in zwei Richtungen tanzen. Unser Shuffle-Tänzer bewegt sich von links nach rechts. In der Ausgangsposition bilden Deine Füße ein „T“: Der linke Fuß ist der Stamm, der rechte Fuß der Deckstrich. Dabei bleibt es ganz Dir überlassen, ob sich Deine Füße berühren oder nicht. Weiter als eine Schulterbreite sollten sie aber nicht auseinanderstehen.

POSITION 1

Drehe nun den linken Fuß über die Ferse nach innen, sodass er parallel zum rechten stehen würde. Gleichzeitig hebst Du Dein rechtes Bein etwas an.

POSITION 2

Jetzt drehst Du Deinen linken Fuß zurück in die Ausgangsposition. Bewege dazu die Ferse nach innen, indem Du Dein Gewicht dezent auf die Zehenspitzen verlagerst. Gleichzeitig setzt Du das rechte Bein ab, sodass sich Ferse und Innenseite wieder berühren. Damit hast Du den T-Step einmal abgeschlossen.

TIPPS & TRICKS

• Genau wie beim Running Man bleibt Dein Oberkörper beim T-Step immer aufrecht. Wenn Du den Schritt beherrschst, kannst Du mit unterschiedlichen Körperhaltungen experimentieren.

• Der T-Step lässt sich leichter ausführen, wenn Du mit rutschigen Socken auf glattem Boden tanzt, zum Beispiel Fliesen oder Laminat.

• Von rechts nach links funktioniert der T-Step natürlich genauso wie von links nach rechts. Der Fuß, der den Stamm des „T“ bildet, zeigt immer die Tanzrichtung an.

SPIN

Beim Spin handelt es sich um eine einfache Drehung auf der Stelle mit vielen Variationsmöglichkeiten. Im Folgenden zeigen wir Dir die einfachste Variante. Wenn Du diese beherrschst, lädt Dich der Spin zum Experimentieren ein.

AUSGANGSPOSITION

Der Spin hat keine festgelegte Ausgangsposition. Du kannst ihn zum Beispiel an den Running Man oder den T-Step anschließen oder beide Schritte mit einem Spin verbinden. Beim Spin drehst Du Dich auf Deinem Standbein, während Du das andere Bein abwechselnd vom Boden anhebst und wieder absetzt.

Als Anfänger genügt es, wenn Dein Tanzbein pro Drehung zwei- bis viermal den Boden berührt. Die Drehung erfolgt beim normalen Spin nicht in einem Rutsch, sondern Schritt für Schritt. Dabei verlagerst Du Dein Gewicht auf die Zehenspitzen und bewegst Deine Fersen im Kreis.

Wenn Du den Spin beherrschst, kannst Du Dich an seinen vielen Variationen ausprobieren. Wie wäre es zum Beispiel mit ein paar Kicks (das Tanzbein tritt nach vorne), einem Überkreuzen der Beine vor der Drehung oder einem Beinwechsel (bei der Drehung hebst Du abwechselnd das linke und das rechte Bein)? Coole Moves für Deinen individuellen Shuffle-Style!

TIPPS & TRICKS

• Um Deine Balance zu trainieren, drehst Du Dich auf Deinem Standbein – das andere Bein bleibt in der Luft.

• Wenn du deine Balance speziell für die Kick-Variation verbessern möchtest, versuche folgendes: Stelle Dich aufrecht auf ein Bein und trete mit dem anderen abwechselnd nach links und rechts, ohne Deinen Oberkörper zu bewegen.

• Du kannst Deinen Spin aufpeppen, wenn Du Deine Arme rhythmisch zum Tanzbein/Kick-Bein bewegst.

Das Video

So wird geshuffelt! Schau Dir das Video an und lass Dich von den Moves der Tanzgruppe inspirieren. Die grundlegenden Schritte zeigen wir Dir in Zeitlupe – zum Lernen und Nachtanzen.

Wenn Du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zu Running Man, T-Step und Spin suchst, dann schau in unsere Tanzanleitung oder in Kein Grund zur Panik Vol. 2! Du findest das Booklet mit Infos zu Shuffle, Sport und Ernährung bei Deinem Arzt oder Therapeuten und kannst es hier herunterladen.

Shuffle –
DER NEUE TREND

Entstanden ist Shuffle in den 80ern. Der weltweite Hype um diesen Tanz ist aber ganz neu. Zig Millionen Menschen haben sich die Shuffle-Videos auf Youtube angesehen. Und jeden Tag werden es mehr ... Geshuffelt wird zu elektronischer Musik.
Wie, das siehst Du hier >>>

Teenager in den USA, Hipster in London, Manga-Girls in Tokyo ... überall auf der Welt tanzt man den Shuffle. Auch hier in Deutschland lieben die Leute ihn.
Im Lauf der letzten Jahre haben sich verschiedene Styles entwickelt. In Berlin zum Beispiel gibt es den HardJump. In Australien den Melbourne Shuffle. Wenn du mehr drüber wissen willst, mach Dich einfach im Internet schlau. Die Styles sind unzählig ...

DER BEAT ZÄHLT
130 bis 150 bpm (Schläge in der Minute) – so schnell ist der Beat, zu dem die meisten Shuffler tanzen. Und Du wirst sehen: Das geht ganz schön an die Substanz ... Die Mucke zum Shuffle kannst Du Dir frei wählen. Elektro ist angesagt. Aber ob’s jetzt Trance, House, Hard Style, Techno oder Breakbeat ist, bleibt ganz Dir überlassen!

So geht’s
Gemeinsam mit der Tanzschule Lamadé in Mannheim haben wir ein Shuffle-Video für Dich gedreht. Darin zeigen wir Dir, wie Du richtig shuffelst. Sieh es Dir an und starte gleich los!
Hier geht’s zum Video! >>>

DAS VIDEO

Kreativ sein ist cool ...
... und tut dir gut!

Viele ADHS-Patienten sind sehr kreativ – und es hilft Ihnen, ihr Leben besser zu verstehen und in den Griff zu bekommen. Schreiben, Zeichnen, Singen … Es gibt Hunderte Arten, auf die man seiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Genau wie Dave de Bourg übrigens, der den Song „Jeder ist anders“ für Dich geschrieben hat.

MUST SEE! Das Musikvideo ...

„ADHS kenne ich aus meinem Freundeskreis. Einer meiner engsten Bekannten hat mich zu meinem Song inspiriert. Ich hoffe, er gefällt Euch!“

ADHS
Bringt Power und Probleme.

Sicher: ADHS bringt Probleme mit sich. Aber Menschen mit ADHS haben auch viele Talente ...

Power – ADHS macht:

  • Kreativ, witzig und originell
  • Findig für besondere Lösungen
  • Schnell im Denken
  • Einfühlsam
  • Hilfsbereit und gerechtigkeitsliebend
  • Wenn die Motivation stimmt, kurzzeitig sehr leistungsfähig
  • Hartnäckig und zielstrebig bei eigenen Projekten

Probleme – ADHS macht:

  • Vergesslich und unordentlich
  • Unpünktlich und unverlässlich
  • Es schwer, Sachen zu Ende zu bringen
  • Leicht ablenkbar
  • Impulsiv und schnell wütend

Stress in der Schule,
Zoff mit den Eltern.

Impulsives Verhalten, Gefühlsausbrüche, Frustration und Schwierigkeiten bei der Konzentration ... das alles kann schon einmal dafür sorgen, dass man sich einmal danebenbenimmt – in der Schule genauso, wie daheim.

Zeig Deinen Lehrern und Deiner Familie, dass Du Dich bemühst. Sprich darüber, wie es Dir geht. Dann verstehen Sie Deine Situation besser. Das bringt’s total!

ANTI-
Freak-Out-Tipp.

Schon die alten Chinesen wussten, wie man sich beruhigt, wenn man am liebsten in die Luft gehen würde: drei Mal in aller Ruhe tief durchatmen. Dabei verfliegen Zorn, Wut und Stress fast von selbst. Versuch es einmal. Es wirkt Wunder ...

  • Statt explodieren: Durchatmen und über die Sache reden!
  • Kampf dem Chaos: Fünf Minuten Orga am Tag und Du hast das Chaos im Griff!
  • Offenheit statt Rückzug: Sprich mit Deinen Eltern und Lehrern über Probleme!

ADHS
Bei Jungs und Girls.

Die Symptome von ADHS verändern sich mit dem Alter. Auch, ob Du ein Junge oder ein Mädchen bist, wirkt sich darauf aus.

Was bei Jungs passieren kann:
Jungs mit ADHS suchen in der Pubertät oft den besonderen Kick. Das führt manchmal zu Stress mit dem sozialen Umfeld oder der Polizei:

  • Extreme Sportarten
  • Riskanter Sex
  • Drogen und Alkohol
  • Aggressives Verhalten

Häufige Reaktionen von Mädels:
Mädchen mit ADHS reagieren in der Regel anders auf Frustrationen und Druck:

  • Essstörungen, weil sie sich an falschen Vorbildern orientieren
  • Ausgeprägte Ängste
  • Depressionen
  • Riskanter Sex, oft frühe Schwangerschaften

ADHS
Verändert dich, verändert sich.

Ein kleines Kind, das an ADHS leidet, verhält sich anders als ein Zehnjähriger, ein Teenager oder ein Erwachsener mit ADHS.

ADHS bei Kleinkindern:

  • Schlechte Konzentration
  • Vorlaut und schnell wütend
  • Trotzverhalten

ADHS in der Grundschule:

  • Probleme mit dem Stillsitzen
  • Schwierigkeiten in einem Lernbereich (Lesen, Rechnen etc.)
  • Schnell wütend, aufbrausend und vorlaut
  • Mangelndes Selbstbewusstsein und Angst

ADHS bei Jugendlichen:

  • Unruhe und Unzufriedenheit
  • Null Bock auf viele Dinge
  • Schlechte Noten, Ärger mit Eltern und Lehrern
  • Schlechte Orga, oft zu spät, chaotisch
  • Man verzettelt sich und wird mit nichts richtig fertig

Die Magischen
Sieben.

Für Dich haben wir 7 Strategien zusammengestellt, die Dir helfen, mit ADHS umzugehen. Wenn Du sie beherzigst, tappst Du nicht mehr in die typischen ADHS-Fallen, sondern trickst Wutanfälle, Lernstress und Co. aus.

Stoppe die Vergesslichkeit!
Dein Phone erinnert Dich an Termine. Post-its sind auch eine gute Hilfe.

Zuspätkommen ist von gestern!
Lass Dich von Deinem Phone erinnern oder organisiere Dich oldschool mit einem Terminkalender.

Geh die Dinge an!
Plane Sachen, die anstehen: Teil Dir Lernen, Hausaufgaben, Trainingseinheiten ein. Dabei hilft Dir ein Kalender!

Chaos ist uncool!
Wenn Dein Zimmer aussieht wie ein Schlachtfeld, versuch’s mal mit Sortieren in Kleiderschrank und Co. Eine aufgeräumte Bude tut auch dem Kopf gut!

Zieh es durch!
Setz Dir kleine, realistische Ziele. In Etappen lassen sich auch große Aufgaben spielend erledigen.

Lass Dich nicht schocken!
Durchatmen, bis 20 zählen und cool bleiben: Explodieren und impulsive Reaktionen kann man fast immer verhindern.

Lass Dich nicht ablenken!
Such Dir einen ruhigen Ort. Leg Telefon, Zeitungen und Co. außer Reichweite. Schalte Fernseher, Radio und Rechner aus. Das bringt’s!

Deine
Helfer.

Wer an ADHS leidet, kann sich manchmal alleine fühlen. Viele haben sogar das Gefühl, dass mit ihnen etwas nicht stimmt. Was da hilft: mit anderen drüber sprechen!

  • Eltern
  • Freunde
  • Ärzte
  • Beratungsstellen
  • Therapeuten
  • Vertrauenslehrer
  • Schulpsychologe
  • Verwandte

ADHS -
Therapie.

ADHS hat so viele Erscheinungsformen wie es Patienten gibt. Auch die Behandlung ist von Mensch zu Mensch verschieden. Medikamente sind ebenso wichtig wie Verhaltenstherapien, soziales Training, Gespräche mit Eltern, Geschwistern und Co. Auch Sport und Bewegung helfen oft.

Medizinische Behandlung:
Die richtige Dosis führt zum Erfolg: Bewährte Medikamente erleichtern den Alltag mit ADHS. Frag dazu Deinen Arzt!

Verhaltenstherapie:
Wenn alles aus dem Ruder zu laufen droht, kann man lernen, sich am Riemen zu reißen. Verhaltenstherapie kann Wunder wirken ...

Psychologische Betreuung:
Wenn Dich der Schuh im psychischen Sinn drückt, hab keine Angst davor, zu einem Psychologen oder Therapeuten zu gehen. Das machen viele. Und es hilft!

Elterntraining:
Bei Stress in der Familie kann ein Eltern- und Geschwistertraining eingesetzt werden. Dabei lernt man, sich wieder zu verstehen. So löst sich Stress oft in Luft auf ...

Sport:
Stimmt schon: Sport ist keine Therapie. Aber Du wirst Energie los, findest Kontakt zu anderen und Spaß an der Bewegung ...

Was ist das?
ADHS

ADHS heißt Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung. Etwa jeder Zwanzigste leidet daran. Die Symptome sind so verschieden wie die Behandlungsmöglichkeiten. Mach Dich schlau!

ADHS – bringt Power und Probleme. Stress in der Schule, Zoff zu Hause. Anti Freak-Out Tipp. ADHS bei Jungs und Girls. ADHS – verändert dich, verändert sich. Die magischen sieben Strategien. Deine Ansprechpartner und Helfer. ADHS-Therapie.

Alle Infos auch als kostenloses Booklet erhältlich!
Frag Deinen Arzt danach – oder Du lädst es Dir hier als PDF herunter.

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ADHS … Diese Diagnose ist kein Grund zur Panik. In Volume 1 geht es darum, was bei ADHS-Patienten oft anders läuft und warum. Und darum, dass es viele Möglichkeiten gibt, Dein Leben besser in den Griff zu bekommen. Nur ein Beispiel dazu: werde kreativ!

Viele Menschen mit ADHS haben sehr viel Energie. Mit der richtigen Sportart kannst Du Dich auspowern, Kontakt zu anderen finden und Deine Koordination verbessern. In Volume 2 findest Du viele Tipps dazu. Und coole Infos zum weltweit angesagten Shuffle Dance.

Die Pubertät ist eine Zeit, in der Du allerlei neue Erfahrungen sammelst. Das Chaos der Gefühle, körperliche Veränderungen und das Streben nach Selbstständigkeit machen auch vor ADHS-lern keinen Halt. Hier findest Du deshalb viele Infos zum Thema Pubertät.

ADHS-ler sind tendenziell stärker suchtgefährdet als Normalos. Warum gerade die Störung eine Sucht begünstigt, wie Du Konsum und Sucht unterscheidest und welche Abhängigkeiten es gibt – über das und vieles mehr informiert Dich Volume 4.

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